Für einige der Formate von Fußverkehrs-Checks werden im Folgenden nach Orten alphabetisch sortierte Beispiele vorgestellt, die letzten beiden ohne örtlichen Bezug. Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir freuen uns über Ergänzungsvorschläge, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

Gemeinde bewegt (Check ohne Ortsbegehung)

Das Ziel dieses Checks war es, die Bevölkerung mit in die zukünftigen Pläne einzubeziehen. Dabei bestimmte die Auftraggeberin/der Auftraggeber den Schwerpunkt und den Ablauf. Es wurde dazu öffentlich eingeladen. Schwerpunkt der Veranstaltung waren zum Beispiel Visionen und Wünsche der Teilnehmenden oder aber auch die Diskussion von Schwachstellen im Fußverkehrsnetz. Die Schwachstellen wurden während der Besprechung durch Fotos veranschaulicht. Die Beiträge der Teilnehmenden wurden in einem Plan eingetragen, mit Nummern versehen und protokolliert, sodass anschließend das Plenum oder bei großer Teilnehmerzahl die Kleingruppe Prioritäten setzen konnte. Die daraus abgeleiteten Ziele bzw. Maßnahmen wurden in einer Folgeveranstaltung der Öffentlichkeit präsentiert.(1)

Sofa-Check

Einen Fußverkehrscheck in einem geschlossenen Raum durchzuführen, geht eigentlich nicht. Aber was macht man, wenn ein paar typische Situationen beurteilt werden sollen, für eine Ortsbegehung aber die Zeit nicht reicht oder die beispielhaft darzustellenden Situationen nicht auf einem zeitlich und räumlich begrenzten Weg in örtlicher Nähe zu finden sind? Der FUSS e.V. hat einen solchen Fußverkehrs-Check „im Sitzen“ durchgeführt und diesen augenzwinkernd als „Sofa-Check“ bezeichnet. Es wurden 22 Folien mit ausgesuchten Situationen gezeigt (Straßenabschnitte, Querungsanlagen, Plätze). Wesentlich war, dass sich die Anwesenden - jeder für sich - entscheiden mussten, ob sie die dargestellte Situation eher positiv oder eher negativ einschätzen. Außerdem wurde darum gebeten, die Entscheidung auf einer Tischvorlage zu begründen. Im Anschluss daran erläuterte der Moderator, warum diese Situation ausgewählt wurde und es gab in der Regel eine kurze Diskussion über die unterschiedlichen Einschätzungen. Dabei wurde festgestellt, dass die Beteiligen (zumeist Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus städtischen Verwaltungen) auch mit dieser Methode dazu motiviert werden konnten, sich in die Situation von Fußgängerinnen und Fußgängern hineinzudenken. Die Ergebnisse wurden in einem Protokoll (PDF) festgehalten.

Quellen und Anmerkungen

  1. Diese Fußverkehrs-Checks waren Teil des Gemeinschaftsprojektes „GEMEINDE BEWEGT“ des Kantons St.Gallen (Schweiz). Den Schlussbericht, den Leitfaden und die zehn Berichte aus den Pilotgemeinden finden Sie unter www.strukturelle-bewegungsfoerderung.ch/gemeinde_bewegt/. Weitere Quellen: Fussverkehr Schweiz (Hrsg.); Schweizer, Thomas: Fussverkehrs-Check in den Kommunen – Beispiele aus der Schweiz, Stuttgart, Februar 2015 und Amt für Gesundheitsvorsorge, Amt für Sport und dem Tiefbauamt, Fachstelle Fuss- und Veloverkehr: Kanton St.Gallen: GEMEINDE BEWEGT – Merkblatt Version 1.0, St.Gallen.
  2. Dieser Fußverkehrs-Check fand innerhalb einer Seminarreihe des Bundesverbandes für Wohnen und Stadtentwicklung e.V. (vhw) im Jahr 2017 statt. Referent und Moderator war Bernd Herzog-Schlagk vom FUSS e.V.

Die Literatur zum Thema wurde noch einmal gesondert zusammengestellt.